Original Schweizer Stoffpuppen - Anleitung und Materialkunde


Die beliebten Schweizer Stoffpuppen selber machen - mit dem richtigen Material ist dies kein Problem. Lernen Sie das hochwertige Stoffpuppensortiment von Glorex kennen. Mit dem Original Schweizer Trikotstoff, den bekannten Maskengesichtern und dem großen Zubehörprogramm.

Original Schweizer Stoffpuppen von Glorex

Kurzanleitung zur Herstellung von Schweizer Stoffpuppen.

Schritt 1: Schnittmuster auf Trikotstoff übertragen, nähen und ausschneiden.
Schritt 2: Maskenhälfte mit Glorex-Puppenkleber bestreichen.

Schritt 3: Trikotstoff auf die Maske kleben.

Schritt 4: Mit dem Augenstempel und einem feinen Pinsel wird das Gesicht bemalt.

Schritt 5: Der Hinterkopf wird fest mit Füllwatte ausgestopft bis eine optimale Kopfform erreicht wird.

Schritt 6: Trikotstoff unter den Maskenrand schieben, schon ist der Puppenkopf fertig.
Schritt 7: Körper, Arme und Beine, ausschneiden nähen und wenden.
Schritt 8: In die Hände und Beine können spezielle Hand- und Beineinlagen eingearbeitet werden.

Schritt 9: Fertig gestofte Körperteile zusammennähen - fertig ist die Puppe.

Das Material für die Herstellung einer Stoffpuppe: 

Trikotstoff Schweizer Qualität. Trikotstoffe gibt es im Handel in vielen Qualitäten. Allerdings sind nicht alle strapazier­fähig genug. Dabei kommt es gerade auf die Auswahl der Grundmaterialien besonders an. GLOREX-Trikotstoff hat sich jahrelang bewährt. Er besteht aus 100% gekämmter Baumwolle, dadurch bilden sich keine Flusen auf dem Gewebe, was besonders wichtig ist für die Bemalung des Gesichtes. Dieser Trikotstoff wird immer als Schlauchware geliefert. GLOREX-Trikotstoff zeichnet sich durch seine spezielle Elastizität aus.

Perforierte Masken. Die GLOREX-Puppenmasken sind aus sehr festem, zähem und transparentem Kunststoff geformt, deshalb eignen sie sich auch sehr gut für Spielpuppen. Mit der jeweiligen Maske legen Sie die Größe und den Typ Ihrer Puppe fest. Die GLOREX-­Puppenmasken sind seitlich und unten bereits ausgeschnitten und über der Kopfform per­foriert. Sie brauchen die Masken nur noch auszubrechen und den Rand etwas nachzuschneiden.

Puppenkleber. Hüten Sie sich davor, irgend einen „Kleber“ zu verwenden. Die Gefahr, dass dann der Trikot auf der Maske überhaupt nicht haftet oder sich wieder ablöst ist sehr groß. Der spezielle GLOREX-Puppenkleber lässt sich gut verarbei­ten und hat genau die richtige Abbindezeit.

Handfaden. Zum Annähen der Arme und Beine sowie des Kopfes verwenden Sie am besten den GLOREX-Handfaden.

Augenfarben für Puppen. Sie gibt es als Set oder in Einzelfläschchen. Gute Augenfarben sind mit Wasser verdünnbar und nach dem Trocknen absolut wasch- und lichtecht. Nur dann entsprechen sie den Anforderungen.

Handeinlagen und Beineinlagen. Eine Besonderheit sind die formbaren Hand­einlagen von GLOREX. Die Puppe kann damit greifen und auch halten, wie z.B. Blumen, Spazierstöcke, Körbchen usw. Mit diesem Ein­satz wirken die Puppenhände ganz natürlich und sehen nicht mehr wie starre Fäuste aus. Durch das Spezialblech sind zahllose Biegungen möglich. Die Beineinlagen ermöglichen die Puppenbeine in beliebige Stellungen zu bringen und dort auch zu halten.

Stopfmaterial - Füllwatte und Granulex. Am besten eignet sich Füllwatte. Es gibt davon zwei Sorten, weiße und beige. Die Stopfart ist bei beiden aber gleich. Beide Watten haben viel Sprungkraft, sie sind waschbar, staubfrei und hygienisch. Wichtig: Verwenden Sie niemals beige Füllwatte bei weißem Trikot!

Eine tolle Sache ist Granulex. Es wird verwendet bei der Herstellung des Puppenkörpers, insbesondere von Babys oder Clowns. GLOREX bietet hier 2 verschiedene Körnungen an. Die Puppe erhält durch Granulex ein optimales Gewicht und greift sich sehr angenehm an. Mit einem Wort, sie wird so zu einem lebensnahen Spielzeug.

Augenstempel-Set. Mit dem Augenstempel-Set gelingt Ihnen auf Anhieb eine schöne, runde Pupille. Die Stempel in der Größe 4-8 mm Durchmesser (5-tlg.) mit einer nach innen gewölbten Borstenfläche, ermöglicht einen vollflächigen Iris- bzw. Pupillenaufdruck in einem Arbeitsgang.

Kunsthaar-Perücken. „Wer die Wahl hat. hat die Qual, sagt der Volksmund nicht zu unrecht. Bei all der Vielfalt von Perücken, die wir anbieten, fällt die Entscheidung manchmal wirklich sehr schwer, zumal die Form oder Farbe von ganz ausschlaggebender Bedeutung für den Typ Ihrer Puppe ist.

Die Kleidung. Die Puppenkleidung kann man selbstverständlich selbst entwerfen und anfertigen. Weiterhin gibt es passende Unterwäsche und Socken.

Die Arbeitsgeräte

Für das Hobby „Puppenmachen“ benötigen Sie nur wenige Arbeitsgeräte. Viele davon werden Sie ohnehin schon zu Hause haben.

Die Schere benötigen Sie zum Aus­schneiden der Schnitte usw. Am besten eignet sich eine Stoffschere zum Schneiden des Trikots, ebenso geht dies aber auch mit einer normalen Haushaltsschere.

Der Bleistift oder ein Kugelschreiber dient zum Übertragen des Schnittes auf den Trikot. Verwenden Sie keinesfalls wasserlösliche Filz­stifte oder dergleichen. Achten Sie auch darauf, dass  die Strichstärke möglichst dünn ist, damit nach dem Abnähen des Stoffes nichts durch­schlägt.

Die Nähnadel brauchen Sie, um mit Matrazenstichen Körperteile, Arme, Beine und Kopf zu verschließen, zu befestigen und abzunähen.

Die Stecknadeln dienen zum Fixieren, Zusammenheften und Markieren von noch nicht genähten Teilen.

Der Fingerhut ist ein wichtiges kleines Utensil,  das die Arbeit mit der Näh­nadel  erleichtert.

Der Leimpinsel sollte nicht zu groß sein. Er dient zum Auftragen des Pup­penklebers auf die Gesichtsmaske.

Die Pinsel zum Malen bzw. Ausmalen der Augen und Lippen sollten die Größe 0 oder 1 haben. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Pinsel eine schöne lange und feine Spitze haben: am besten eignen sich Mar­derhaarpinsel.

Ein Kosmetikpinsel ist hervorragend dafür geeig­net, die Wangen der Puppen zu schminken.

Der Kochlöffel wird gebraucht zum Stopfen des Körpers.

Die Beineinlage und eine kräftige Stricknadel eignen sich hervorragend zum Ausarbeiten von Nähten und kleineren Details, wie z. B. den Daumen. Auch zum Stop­fen von Armen und Beinen eignen sie sich sehr gut.

Das Wasserglas sollte immer am Arbeitsplatz stehen. Mit Wasser werden die Farben verdünnt oder kleinere Kleberreste, wenn sie noch frisch sind, vorsichtig entfernt. Waschen Sie auch mit dem Wasser die Pinsel sofort nach Gebrauch aus.

Die Untertasse dient zum Anmischen der Far­ben. Sie brauchen dazu keine Palette.

Der Schwamm eine Alternative zum Kosme­tikpinsel um die Wangen der Puppen mit Rouge zu schminken.

Die Nähmaschine muss nicht unbedingt sein, denn es gibt ja fertig genähte Körper und Kleider im Fach­handel. Es macht aber doch Spaß, alles oder fast alles selbst zu machen. 

Größentabelle für Stoffpuppen

Mit Hilfe dieser Tabelle können Sie schnell und ohne viel Sucherei feststellen, welche Größen Sie für die Zubehörteile der jeweiligen Stoffpuppen benötigen.

Modell

 Maske

 Puppengröße

Kopfumfang  cm

 Sockengröße

 Schuhgröße

 Kleidergröße

 Beni

 0 0400

20 cm

 15

00

 20

 Nina

 0 0401

 30 cm

 19-20

0

 30

 Peter

 0 0402

 30 cm

19-20 

0

30 

 Linda

 0 0407

 45 cm

 28-29

 4

 7

 45

 Anita

 0 0408

 50 cm

 28-29

 4

 7+8

 50

 Heidi

 0 0409

 50 cm

 28-29

 4

 7+8

 50

 Gloria

 0 0411

 50 cm

 28-29

 7+8

 50

 Barbara

 0 0416

 70 cm

 38

 8

 13

 70

 Großmutter

 0 0417

 50 cm

 28-29

 4

7+8 

 50

 Großvater

 0 0418

 50 cm

 28-29

 4

 50

 Manuela

 0 0419

 35 cm

 23-24

0+2 

4+5 

 35

 Linda Clown

 0 0420

 45 cm

 28-29

 7

 45

 Peter Clown

 0 0421

 30 cm

 19-20

 3

 30

Ein wenig Historisches über Puppen zum Selbermachen

Neuere Forschungen haben ergeben, das Puppen erst relativ spät zum Spielzeug wurden. In der frühen Geschichte, als der Mensch gerade gelernt hatte, Materialien, wie Stein, Holz, Knochen oder gar Ton zu bearbei­ten bzw. zu formen, hatten Puppen noch nicht die Herzen der Menschen erobert. Die ersten Puppen wurden vermutlich ausschließlich bei mythisch-kultischen Riten verwendet. Als Fetische, Amulette und Idole verfügten sie über „Kräfte“, die sehr oft dämonenhafter Natur waren.

Erst in der Spätzeit Ägyptens, im antiken Griechenland und in Rom wurden die Puppen zum geliebten Spielzeug und Begleiter. Herge­stellt wurden diese Puppen meist aus Ton. Sie stellten fast immer gerade dem Mädchenalter entwachsene Mädchen dar. Viele dieser töner­nen Spielpuppen hatten bereits bewegliche Glieder, die mit Darmsaiten befestigt wurden. Aber auch Materialien wie Holz oder Knochen wurden zur Herstellung von Puppen verwendet. Die Verbreitung der Puppen als Spielzeug ging in der Antike doch recht rasch voran. Meist wurden sie gemeinsam mit den damals so begehrten Tongefäßen vertrieben. Dies lässt auch vermuten, dass diese Puppen von „Profis“ bzw. Handwerkern hergestellt wurden. Das frühe Mittelalter bringt einen gewissen Rückschritt. Erst im 12. und 13. Jahrhundert werden Puppen wieder als schlichtes Holzspielzeug auf den Märkten „feilgeboten“. Im 15. Jahrhundert wird in Urkunden bereits von so genannten „Tokenmachern“ aus Nürnberg gesprochen. Mit der Einführung der Drechsel­technik im 16. Jahrhundert werden die Spielpuppen immer perfekter. Über einige Jahrhun­derte hinweg sind die Puppen dann mehr Kommunikationsmittel“ als Spielzeug. Die Damen des reichen Bürgertums und des Adels nutzen die Puppen als „Vorführdamen“ in Sachen Mode.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehören die bezaubernden Wesen wieder ganz den Kindern. Allerdings waren diese Puppen nicht so ideal zum Spielen und Liebhaben. In Deutschland schaffte Käthe Kruse um 1900 mit Ihren Spielpuppen den Durchbruch, In der Schweiz gelingt dies der weltbekannten Künstlerin Sasha Morgenthaler. Die Gattin des Kunstmalers Ernst Morgenthaler, die u. a. auch mit Paul Klee eng befreundet war, gab dem reizvollen Hobby „Stoffpuppen zum Selbermachen die entscheiden Impulse. Ihre Puppen hatten weiche Körper aus Stoff und sie begann auch als eine der ersten mit selbst ­modellierten Köpfen, die später in einer Form abgegossen wurden. Ihre Puppenkurse waren in ganz Europa bekannt. Auf Grund ihrer groß­artigen Leistung wurde in Zürich in der Bärengasse das wirklich sehenswerte „Sasha Morgenthaler-Museum“ eingerichtet.

Das Stoffpuppen machen entwickelte sich in der Schweiz rasch zu einem sehr beliebten Hobby. Allerdings brachte das individuelle Gestalten eines guten Puppengesichtes für viele immer wieder gewisse Schwierigkeiten. Erforderte doch gerade diese für das Aus­sehen der Puppe so wesentliche Arbeit einen hohen Grad an künstlerischem Empfinden und auch sehr viel handwerkliches Geschick. Um 1965 brachten die ersten Versuche mit tief­gezogenen Puppengesichtern aus Kunststoff den gewünschten Erfolg. Zu den wenigen ersten Modellen kamen im Laufe der Jahre zahlreiche neue Puppen und Charaktergesich­ter in allen nur denkbaren Arten und Größen.

1975 - das Gründungsjahr der Firma GLOREX brachte einen weiteren Höhepunkt in der Entwicklung dieser so kreativen Freizeitbe­schäftigung. Die Gründer von GLOREX ent­wickelten eine ganz spezielle Puppenperücke. Diese Perücke, mit all den vorteilhaften Eigen­schaften einer richtigen Damenperücke, verlieh auch den nicht ganz so gelungenen kleinen Puppen all den Charme und Ausdruck, der die Puppen zu den so liebenswerten kleinen Wesen werden lässt. Die Herzen der Puppenfreunde schlugen höher.

Durch eine ständige Sortimentserweiterung und das Einbringen von vielen sinnvollen Spe­zialitäten als Zubehör, gelang es GLOREX, die Begeisterung am Stoffpuppenmachen ständig zu vergrößern. Das Motto ist: „GLOREX hat alles, was Puppenbastlerinnen brauchen!“